Es gibt viel technische Möglichkeiten und Neuerungen, die das Hören in spezifischen Situationen verbessern sollen. Übertragungsanlagen lassen sich in drahtlose und drahtgebundene Modelle unterscheiden. Bei der Auswahl des passenden Hörgeräts kann die Anschlussfähigkeit an andere Geräte den entscheidenden Ausschlag geben. Hörgeräte sind nur bedingt nachrüstbar, deshalb ist die vorab zu klären, welcher Bedarfs vorliegt und welcher Komfort gewünscht wird.
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Ein Audio-Anschlusssatz kann an vielen HdO-Hörgeräten angebracht werden.
Er besteht aus einem Audioschuh und einem Kabel mit einem Stecker für den direkten Anschluss an das jeweilige Audio-Gerät zum Beispiel an den Kopfhörerausgang des Fernsehers. Diese Art des Übertragungsweges hat den Vorteil, dass der Nutzer nur eine Kabelverbindung einstecken muss. Es eignet sich für Menschen, die möglichst einfache Bedienformen wünschen. Bei einer direkten Kabelanbindung ist allerdings die freie Bewegung im Raum eingeschränkt.
Über den Audioschuh und einem Zusatzgerät wie eine Fernbedienung mit einem eingebauten Empfänger (Streamer) kann eine kabellose Übertragung gewählt werden. Das Kabel dient dann nur noch zur Signalübermittlung von der umgehängten Fernbedienung zum Hörgerät. So kann komfortabel telefoniert oder Musik gehört werden.
Nicht alle Hörgeräte verfügen über eine Induktionsspule (Telefonspule oder T-Spule genannt), die für ein besseres Verständnis in öffentlichen Räumen oder auch beim Telefonieren gerade für schwer Hörgeschädigte sehr sinnvoll sein kann. Kirchen, Konzertsäle und öffentliche Verwaltungen sind teilweise mit induktiven Höranlagen ausgestattet.
An bestimmten Plätzen, die für Hörgeräteträger reserviert sind, ist eine Induktionsschleife eingebaut. Dort kann der Hörgeräteträger das Mikrophon seines Hörgerätes ausschalten (und somit die Nebengeräusche eliminieren). Die Induktionsspule im Hörgerät nimmt das elektromagnetische Signal auf, das dann umgewandelt und moduliert wird. So entsteht ein relativ geräuschloser und klarer Empfang. Induktionsschleifen gibt es auch für den Hausgebrauch zum Telefonieren, sie sogenannte Ringschleife, die um den Hals getragen wird.
Zusatzgeräte die auf Infra-Rot-Übertragung basieren, gehören zu den Auslaufmodellen, da immer Sichtkontakt zum Sender bestehen muss.
Hörgeräte die bluetoothfähig sind, bieten einen hohen Komfort. Die Reichweite der Übertragung beträgt zwischen 10 und 100 Metern. Sie eignen sich hervorragend für das Telefonieren. Aber auch andere Geräte können über Bluetooth mittels eines Streamers gekoppelt werden. Der große Vorteil ist die freie (kabellose) Bewegung im Raum wobei ein direkter Sichtkontakt ist nicht nötig ist.
FM-Systeme nutzen normale Funkwellen. Sie bestehen aus einem Mikrophon, das der Sprecher trägt oder auf einem Tisch platziert ist. Der Hörer empfängt die Signale mittels eines Empfängers. Solche Systeme werden in der Konferenztechnik eingesetzt. Kleinere Ausführungen sind für hörgeschädigte Kinder relevant, damit sie dem Unterricht gut folgen können. Auch hier kommen Stremer zum Einsatz.
Der mögliche Anschluss einer funkbasierten oder bluetoothfähigen Fernbedienung sollte bei der Hörgeräteauswahl bedacht werden. Für Menschen, die ihre Hörgeräte lieber über eine größere Tastatur steuern, sei es um die Lautstärke am Hörgerät zu regeln oder mehrere Geräte zu nutzen, kann eine Fernbedienung ein echter Gewinn sein. Bei vielen Standardgeräten ist der der Anschluss einer Fernbedienung nicht möglich.
Streamer sind Schnittstellengeräte zwischen Sender und Empfänger. Dies können die Fernbedienung, Telefon, der Tablet-Computer, der CD-Player oder ein anderer Sender sein. Es gibt Streamer für FM-Anlagen aber auch für die Übertragung durch Bluetooth. Interessant ist der Einsatz dieser Technologie bei Konferenzanlagen bzw. für Kinder im Schulunterricht. Viele Kunden nutzen einen Streamer aber auch zum Telefonieren.